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Bio-Baumwolle

Veröffentlichungsdatum: 07.12.2022

Bio-Baumwolle

WAS BIO-BAUMWOLLE IST

Baumwolle ist hautverträglich, weich, atmungsaktiv, gut waschbar und sehr lange haltbar, kaum ein Textil kommt bei dieser Bandbreite an Eigenschaften mit. Genau darum ist der Rohstoff Baumwolle auch in Richtung Nachhaltigkeit für unseren Planeten an vorderster Front mit dabei, allerdings in Bio-Qualität. Konkret signalisiert Bio-Baumwolle eine bewusst gelebte Verantwortung für die Umwelt, indem beim Anbau auf ökologische und nachhaltige Landwirtschaft gesetzt wird. Der Anbau von Bio-Baumwolle verhindert etwa die Auslaugung von Anbauflächen, indem laut KbA-Zertifizierung mindestens drei Jahre lang keine synthetischen und chemischen Düngemittel verwendet werden dürfen und auch das Saatgut nicht gentechnisch verändert sein darf. Stattdessen werden die Bauern dazu verpflichtet, bestimmte Insektenarten als natürliche Feinde einzusetzen und so etwaigen Schädlingen etwas entgegenzuhalten.

DIE UMWELTSCHONENDE NATURFASER

Bio-Baumwolle zählt zur Familie der umweltschonenden Naturfasern. Wer auf Bio-Baumwolle setzt, unterstützt damit Bauern, die auf ihren Anbauflächen mindestens drei Jahre lang keine synthetischen und chemischen Düngemittel verwenden und statt schädlichen Pestiziden auf die Kraft der Natur in Form von bestimmten Insektenarten setzen. Zudem muss eine gewisse Fruchtfolge eingehalten werden. Das bedeutet in der Praxis, dass Bio-Baumwolle nur alle drei Jahre auf demselben Feld angebaut werden darf, um einer einseitige Nutzung Einhalt zu gebieten und den daraus resultierenden Nährstoffverlust zu vermeiden. Das bringt neben einer qualitativ höherwertigen Bio-Baumwolle den Vorteil, dass die Bauern nicht auf einen Rohstoff allein angewiesen sind, sondern dazwischen andere Bio-Produkte anpflanzen, welche die eigene Ernährung sichern und zudem weiterverkauft werden können. Damit garantiert der Anbau von Bio-Baumwolle, kontrolliert durch die KbA-Zertifizierung, eine bewusst gelebte Verantwortung für die Umwelt und die Bauern vor Ort, indem beim Anbau auf ökologische und nachhaltige Landwirtschaft gesetzt wird.

BIO-BAUMWOLLE BENÖTIGT WENIGER WASSER

Bio-Baumwolle kommt im Gegensatz zu herkömmlich produzierter Baumwolle mit weniger Wasser aus. Der Grund hierfür liegt im Grundgedanken eines natürlichen, umweltverträglichen Ackerbaus. Konventioneller Baumwollanbau auf Plantagen, die sich nicht an eine abwechselnde Fruchtfolge halten, produziert wesentlich dünnere Humusschichten, denen in Folge chemische Dünger und Pflanzenmittel künstlich hinzugefügt werden müssen. Beim Anbau von Bio-Baumwolle ist eine dicke Humusschicht eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Ernte. So kann Wasser besser gespeichert werden, wodurch der Wasserverbrauch bei Bio-Baumwoll-Anbau stark gesenkt wird.

WARUM BIO-BAUMWOLLE OFTMALS TEURER IST

Bio-Baumwolle ist im Durchschnitt zwischen zwanzig und vierzig Prozent teurer als konventionell produzierte Baumwolle , die allein auf die Maximierung des Profits ohne Rücksicht auf Natur und Bauern ausgelegt ist. Doch der höhere Preis begleicht nicht nur die offene Rechnung mit der Umwelt und den Produzenten vor Ort, sondern zeigt sich auch in einer hochwertigeren Ausführung, in einer feineren Qualität des Materials. Weil bei der Produktion von Bio-Baumwolle keine Entlaubungsmittel verwendet dürfen, werden die Bio-Blüten nicht maschinell sondern Stück für Stück per Hand geerntet. Das bedeutet nicht nur einen weitaus höheren Zeitbedarf, sondern eine Qualitätskontrolle, die direkt an der Pflanze beginnt. Bei einer Handernte der Bio-Baumwolle werden verdorbene Fasern, Kapsel- und Blattstücke ausgespart und nicht - wie industriell üblich - mitgeerntet. Das Ergebnis kann sich sowohl strukturell als auch im Tasttest sehen lassen. Weich und anschmiegsam präsentieren sich die Baumwolle aus Bio-Produktion, mit einer extra Portion Gutem Gewissen.

ZERTIFIKATE UND SIEGEL

Ein aussagekräftiges Siegel für Bio-Baumwolle ist das global verbreitete und anerkannte GOTS-Siegel, das Textilien aus Naturfasern entlang der gesamten Lieferkette zertifiziert. Noch etwas strenger ist das deutsche IVN-Siegel. Aber auch, wenn Produkte mit „kbA“ (=kontrolliert biologischer Anbau) gekennzeichnet sind, kann man sich in der Regel darauf verlassen, dass die Baumwollpflanzen aus Bio-Anbau stammen.